Sanierung der Flachdachentwässerung am Hochregallager

96 Abläufe über acht Stränge

Bei Lagern genügt es häufig nicht, das Flachdach sicher zu entwässern. Oft ist auch dafür zu sorgen, dass sich kein Kondensat im Raum bildet, um Feuchteschäden zu vermeiden. Bei B. Braun (Melsungen) ist jetzt eine besonders wirtschaftliche Lösung realisiert: Über die horizontalen Leitungen unter der Decke leiten jeweils zwölf Abläufe das Wasser in einen Strang und zu einer Fallleitung. Für den zuverlässigen Abfluss sorgt die Auslegung als Schnellablaufsystem mit Unterdruck. Die Dämmung der Loro-Rohre stellt sicher, dass kein Kondensat ausfällt.

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Bildquelle: LOROWERK K. H. Vahlbrauk GmbH & Co. KG

Ursprüngliche Entwässerung: Eine Freispiegelströmung

Der Medizintechnik-Hersteller B. Braun vertreibt mit über 300 Tochtergesellschaften seine Produkte weltweit. Am Stammsitz in Melsungen (Hessen) fahren daher LKW im Minutentakt ein und aus. Damit die Logistik reibungslos läuft, müssen auch die Hallen perfekt funktionieren – bis zur sicheren Dachentwässerung. Jetzt stand für ein 27 Meter hohes Hochregallager die Sanierung der Flachdach-Entwässerung an.

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Bildquelle: LOROWERK K. H. Vahlbrauk GmbH & Co. KG

Auf einer Dachfläche von rund 7.800 Quadratmetern wurden 96 Drainjet-Abläufe (DN 70) verbaut. Haupt- und Not-Entwässerung lassen sich einfach unterscheiden, da die Wehre der Notentwässerung mit oranger Haube einfach zu erkennen sind, die Abläufe der Hauptentwässerung sind silberfarben

Der ausführende Betrieb EFS Haustechnik und der Entwässerungs-Spezialist Loro planten gemeinsam die Lage von Abläufen und Leitungen für das rund 7.800 Quadratmeter große Dach mit einer Berechnung der Haupt-Not-Entwässerung gemäß DIN 1986-100 (unter Berücksichtigung von Regenspende und Abflussbeiwert) mit Blick auf Höhen, Längen und Flächen. Das Ergebnis ist ein wirtschaftlicherer Aufbau, bei dem jeder Strang zwölf Abläufe zusammenfasst. So reichen für 96 DN-70-Abläufe acht Stränge.

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Bildquelle: LOROWERK K. H. Vahlbrauk GmbH & Co. KG

Die Dämmung der Rohre verhindert Kondensat und schützt die Produkte so vor Feuchteschäden. Gedämmt wurde individuell vor Ort. Links die bereits gedämmte Haupt-Entwässerung, rechts die noch ungedämmte Not-Entwässerung.

Gefällelose Entwässerung durch Druckströmung

Unter der Decke verbaut sind Loro Drainjet-Flachdach-Abläufe und Loro-X-Sammelleitungen. Um den Abfluss bei den Null-Gefälle-Strängen sicherzustellen, ist das System mit feuerverzinkten Stahlrohren als Druckströmung mit Unterdruck ausgeführt, einige Not-Abläufe sind mit Schleifen an den Strang angeschlossen. Die Fallleitungen befinden sich am Ende der Halle und führen das Wasser innen an den Außenwänden gesammelt nach unten ab. Haupt- und Notentwässerung laufen unabhängig voneinander. Die Schnellablaufsysteme erreichen höhere Strömungsgeschwindigkeit mit kleineren Rohrdurchmessern bei gleichzeitig höherer Abflussleistung und einem besseren Selbstreinigungseffekt. Die Lösung, mehrere Abläufe über eine Sammelleitung zu verbinden und an nur eine Fallleitung anzuschließen, spart zudem Platz im Innenraum.

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Bildquelle: LOROWERK K. H. Vahlbrauk GmbH & Co. KG

Je zwölf Drainjet-Abläufe (DN 70) werden in Sammelleitungen über die gesamte Hallenlänge gebündelt. Gut zu erkennen ist der Abzweig, der dann an einen Ablauf angeschlossen wird.(links)
Die Fallleitungen führen das Wasser gesammelt an der Hallenwand nach unten in die Kanalisation (rechts)

Kein Kondensat dank Dämmung

Um Kondensat an den Rohren zu verhindern, wurden die Stränge bauseits vollständig gedämmt. Durch die komplexen Formen der Rohre ist das Dämmen echte Handarbeit: Nach der Installation der Rohre bekamen die Stränge und alle Abzweige vor Ort eine Dämmung aus synthetischem Kautschuk.

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Die Rohre sind mit Schellen am Dach montiert.

Die Sanierung der Halle ist auch ein gutes Beispiel dafür, wie abgestimmte Logistik die Bauarbeiten vereinfacht. Die Lieferungen erfolgten maßgeschneidert und bedarfsgerecht: Zum notwendigen Zeitpunkt kam das Material jeweils für komplette Stränge nach Melsungen. „Unsere Maxime ist hohe Lieferfähigkeit mit hoher Verlässlichkeit, verbunden mit guter Erreichbarkeit und Flexibilität – das bewährt sich gerade bei großen Projekten, bei denen sich im Baustellen-Alltag immer wieder einmal etwas kurzfristig ändert“, zieht Loro-Außendienstler Bernd Skiba ein positives Resümee, „Guter Service spart Zeit und vermeidet Reibungsverluste“

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Bildquelle: LOROWERK K. H. Vahlbrauk GmbH & Co. KG

Normann Wiedemeyer leitete die Arbeiten am Dach. „Dank der sorgfältigen Vorplanung ließ sich die Entwässerung zügig umsetzen“, meint der Profi.

Abflussleistung berechnen (lassen)

Bei der Entwässerung mit Druckströmung über mehrere Abläufe sind die Fließgeschwindigkeiten und Drücke zu beachten: Im Ablauf, der der Fallleitung am nächsten liegt, entsteht ohne die Optimierung von Loro der höchste Unterdruck, am Abfluss, der am weitesten vom Fallrohr entfernt liegt, der geringste. Daher ist das gesamte System von den Abläufen über die Sammel- und Fallleitungen so auszulegen, dass sich der Unterdruck gleichmäßig auf alle Abläufe verteilt.

Bei der fachgerechten Berechnung hilft das Loro-Planungs-Team: Die Fachleute unterstützen Handwerker dabei, das optimale Entwässerungskonzept zu entwickeln. Sie berechnen abhängig vom Standort und den Gebäudedaten die fachregelgerecht Haupt- und Notentwässerung. Dabei suche die Profis auch stets die wirtschaftlich optimale Lösung und definieren die ideale Entwässerungslinie, die sich mit dem geringsten Aufwand realisieren lässt. Mehr Infos für Fachbetriebe gibt es unter 5382 / 71-0 oder per mail: infocenter@lorowerk.de.


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