Ein Gebäude für morgen

Floating Office Rotterdam im Rijnhaven

Im alten Industriehafen von Rotterdam schwimmt seit 2021 ein Bürogebäude mit Vorbildfunktion: Das Floating Office Rotterdam (FOR) des niederländischen Architekturbüros Powerhouse Company. Es handelt sich um ein energiepositives und CO2-negatives Gebäude in Holzbauweise, das mehr Energie erzeugt als es selbst verbraucht. Als größtes, schwimmendes Firmengebäude der Welt trotzt es den Folgen des Klimawandels, indem es sich beispielsweise steigenden Meeresspiegeln anpasst. Damit spiegelt es die Werte des Nutzers wider, dem Global Center on Adaptation (GCA). Diese Nichtregierungsorganisation hat sich zur Aufgabe gemacht hat, weltweit Lösungen zur Anpassung an den Klimawandel voranzubringen.

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Bildquelle: Prachtt Fotografie für Solarlux

Der Rijnhaven in Rotterdam soll sich bis 2024 in ein lebendiges, zweites Stadtzentrum mit Stadtpark verwandeln. Einen Beitrag dazu leistet das Floating Office Rotterdam (FOR).

Der Rijnhaven in Rotterdam soll sich bis 2024 in ein lebendiges, zweites Stadtzentrum mit Stadtpark verwandeln. Einen Beitrag dazu leistet das Floating Office Rotterdam (FOR), ein auf Beton- Pontons schwimmendes Bürogebäude, das sich seit 2021 im alten Hafenbecken befindet. Projektentwickler war die RED Company, die von der Stadt Rotterdam damit beauftragt wurde, für das Global Center on Adaptation (GCA) zu bauen. Auf 3.600 Quadratmetern bietet es Raum für neue Arbeitsplätze, ein öffentliches Restaurant und ein Hafenschwimmbecken. Neben der Nichtregierungsorganisation GCA, haben auch die Powerhouse Company und die RED Company Büroflächen im FOR bezogen: Ihre Räumlichkeiten sind im ersten und zweiten Stock untergebracht. Die zweite Etage ist dem GCA vorbehalten. Zusätzlich wurden Büroräume für die Gemeinde, eine Bank und ein öffentliches Restaurant eingerichtet.

Energiepositiv und CO2-negativ

Als Vorgabe des Auftraggebers sollte ein Gebäude entstehen, das die Werte des Global Center on Adaptation, das seinen Sitz in den Niederlanden hat, nach außen widerspielgelt. Diesem Anliegen konnten die Architekten der Powerhouse Company mit der Idee einer schwimmenden Bürolandschaft – die an keinen Ort gebunden ist – entsprechen: Sie entwarfen ein klimaresistentes Holzhaus, welches mehr Energie erzeugt als es selbst benötigt und das durch die emissionsfreundliche Materialwahl eine negative CO2-Bilanz erreicht. Das Gebäude ruht auf einer Reihe schwimmender Beton-Pontons und kann jederzeit wieder abgebaut und an einer anderen Stelle neu errichtet oder recycelt werden.

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Bildquelle: Prachtt Fotografie für Solarlux

Im Erdgeschoss lässt sich die Fassade großflächig öffnen und erzeugt auf diese Weise räumliche Weite.

Basis dieses zukunftsweisenden Entwurfs ist das Energiekonzept: Es verbindet High-Tech-Lösungen – beispielsweise das Wasserkühlungssystem und Sonnenkollektoren – mit baulichen Low-Tech-Maßnahmen, wie ein Satteldach mit großem Dachüberstand und auskragenden Balkonen als Schattenspender. Das schwimmende Fundament aus 15 Beton-Pontons fungiert als hauseigenes Wärmetauschsystem, das mit Wasser aus dem Hafenbecken gespeist wird. Dafür wurden 40 Kilometer Wasserleitungen in die Pontons integriert, die die Heiz- und Kühldecken im Gebäudeinneren abhängig von der Jahreszeit mit gekühltem bzw. erwärmten Wasser versorgen. Eine 870 Quadratmeter große Photovoltaikanlage auf der Dachsüdseite macht das schwimmende Büro zu einem energiepositiven Gebäude, das Gründach auf der Nordseite sorgt für Biodiversität.

CO2-negativ ist das dreigeschossige Gebäude mithilfe der modularen und weitestgehend vorgefertigten Holzbaukonstruktion. Diese basiert auf einem regelmäßigen Raster von 6 x 6 Meter und besteht aus mächtigen Leimbindern mit aussteifenden Brettsperrholzdecken und -wänden. Die Gebäudehülle des FOR ist größtenteils transparent gestaltet mit 6 x 3 Meter großen Verglasungen. Diese sind in den beiden Obergeschossen überwiegend als Festverglasungen konzipiert, im Erdgeschoss jedoch auch als bewegliche Bauelemente ausgeführt.

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Bildquelle: Prachtt Fotografie für Solarlux

Mit raumhohen Glas-Faltwänden erweitert sich das Restaurant nach draußen.

Räumliche Weite durch platzsparende Glas-Faltwände

Insgesamt sind es sechs barrierefreie Glas-Faltwände von Solarlux, die sich zu den großen Außenterrassen vollständig öffnen lassen. Mit ihnen wird die räumliche Grenze zwischen Innen- und Außenraum im Restaurant Putaine, im hauseigenen Restaurant der Powerhouse Company und RED Company sowie in den Konferenzräumen vollständig aufgehoben. Möglich wird dies durch das hochwärmgedämmte Glas-Faltwand-System Highline von Solarlux: Auf einer Länge von fast sechs Metern können die sieben, knapp einen Meter breiten Glaselemente im Harmonika-Falt-Prinzip zusammengeschoben und als raumsparendes Glaspaket auf der Terrassenseite geparkt werden. Mit schmalen Rahmen (die Ansichtsbreite im Flügelstoß liegt bei nur 99 Millimeter) und hohem Glasanteil sind sie äußert filigran und bieten auch im geschlossenen Zustand fast uneingeschränkte Ausblicke auf das beruhigende Wasser des Rotterdamer Rijnhaven.

Ein nachhaltiger Arbeitsplatz, der Spaß macht

Die Zahlen sprechen für sich: Mit dem effizienten Energiekonzept erzeugt das FOR durchschnittlich 154 Mwh Strom jährlich – damit können in etwa 54 Haushalte ein Jahr mit Strom versorgt werden. Darüber hinaus liegt der ermittelte Energieeffizienzwert bei E/E = -0,12. Dieser negative Wert zeigt auf, dass mehr Energie über das Jahr erzeugt als für Heizen, Kühlen und Belüftung benötigt wird. Damit erhielt das Gebäude die höchste Zertifizierungsstufe auf der Skala des Nachhaltigkeitszertifikats BREEAM.

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Bildquelle: Prachtt Fotografie für Solarlux

Auch die Konferenzräume lassen sich durch das Glas-Faltwand-System Highline auf sechs Meter Breite vollständig öffnen.

Das FOR ist wahrscheinlich nicht nur das größte Firmengebäude auf dem Wasser, sondern das schwimmende Haus macht auch richtig Spaß: In der Mittagspause eine Runde im Naturpool zu schwimmen ist genauso möglich wie entspannt den Mittags-Lunch oder Alter-Work-Drink auf dem Sonnendeck zu genießen. Bei der Arbeit selbst bieten alle Räume uneingeschränkte Ausblicke auf das Wasser und lassen sich zum Teil mit Glas-Faltwänden großflächig öffnen: Das schafft eine entspannende Arbeitsatmosphäre und fördert die Kreativität.


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