Feuerroter Riegel

Das Centre National d´Incendie et de Secours, CNIS, in Luxemburg mit Fassaden in Sandalor®, gefertigt von HD Wahl.

Im Süden der Stadt Luxemburg, auf dem Gelände des neuen Stadtentwicklungsgebiets Ban de Gasperich, ist das zentrale Feuerwehr- und Sicherheitszentrum Luxemburgs entstanden. Es heißt Centre National d´Incendie et de Secours, kurz CNIS. Auf fast 40000 Quadratmetern Fläche vereint es mehrere, ursprünglich auf das gesamte Stadtgebiet verteilte Institutionen. Im CNIS sind das Brandschutz- und Rettungszentrum, das Großherzogliche Rettungscorps, die Notrufzentrale und die Nationale Feuerwehr- und Rettungsdienstschule mit Gästezimmern und umfangreichen Ausbildungs- und Übungseinrichtungen vereint. Es zählt zu den größten Feuerwehr- und Rettungszentren weltweit.

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Bildquelle: Conné van d´Grachten/HD Wahl

Das Centre National d´Incendie et de Secours, CNIS, ist das zentrale Feuerwehr- und Sicherheitszentrum Luxemburgs. Seine leuchtend rote Fassade im Sandalor®-Farbton E6/S140-1 macht es zur weithin sichtbaren Landmarke.

Der Entwurf für das Gebäude stammt vom Hamburger Architekturbüro Böge Lindner K2 Architekten Partnerschaft und ging 2004 aus einem hochbaulichen Wettbewerb als Gewinner hervor.

Am Boulevard de Kockelscheuer bildet das CNIS das weithin sichtbare Entree zum neuen Stadtteil Ban de Gasperich. Es präsentiert sich als strahlend roter, langgestreckter  Baukörper, der durch kleine und große Innenhöfe auf verschiedenen Niveaus durchbrochen wird. Ein großzügiger, einladender Eingangshof schiebt sich vom Boulevard aus in das Volumen und trennt Feuerwache und Schule mit ihren jeweils separaten Eingängen. Zum Boulevard hin zeigen sich die Fahrzeughallen als transparente Durchfahrthallen mit eleganten Toren. Die Hallen im hinteren Bereich schieben sich in den Hang auf dem leicht abfallenden Gelände und werden vom Hof aus angefahren. Über das Gebäudeniveau von drei Geschossen hinaus ragen am Hauptzugang die Leitstelle als Herz der Anlage und der 30 Meter hohe Schlauchturm im Hintergrund.

Eine Hülle aus dunkelrotem Aluminium fasst das CNIS in den oberen Stockwerken zu einer optischen Einheit. Das dynamische Raster der Fassadenflächen wird dabei jeweils aus einem geschlossenen und einem verglasten Feld gebildet. Die verglasten Bereiche wurden mit automatisch gesteuerten, ein- oder zweiflügligen Drehläden aus ebenfalls dunkelrotem, gelochtem Alublech ausgestattet. Sie modellieren die Fassade je nach Öffnungszustand: „Es entsteht ein ständig wechselndes Bild von totaler Glätte im geschlossenen Zustand bis hin zu einer sehr großen Plastizität der Fassade“, so Jürgen Böge von Böge Lindner K2 Architekten. Unterstützt wird dieses lebendige Bild durch den metallischen Effekt des roten Aluminiums.

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Bildquelle: Conné van d´Grachten/HD Wahl

Als Eloxalfarbe ist Rot besonders stabil. Beim CNIS harmoniert sie mit den anthrazitfarbenen Profilen, den Glas-, Beton- und Asphaltflächen sowie den weißen Elementen der Wegeführung.

Der Rot-Ton für die Fassade des CNIS wurde vom Oberflächenspezialisten HD Wahl aus Jettingen-Scheppach im Sandalor®-Verfahren hergestellt. Beim Sandalor®-Verfahren handelt es sich um eine Einfärbung von Eloxalschichten mit lichtbeständigen Farbpigmenten. Hier sind insgesamt fünf Farbreihen in verschiedenen Helligkeitsabstufungen möglich. Beim Eloxalprozess wird die Oberfläche des Aluminiums in einem elektrochemischen Vorgang in eine sehr harte und äußerst kratzfeste Aluminiumoxidschicht umgewandelt. Diese schützt das Aluminium vor direkten mechanischen Einflüssen und ist witterungs- und korrosionsbeständig. Diese transparente, offenporige Eloxalschicht lässt sich einfärben. Dabei entsteht die Farbwirkung nicht auf der Oberfläche, sondern geschützt am Porengrund.

Der besondere Farbeindruck beim CNIS ergibt sich aber nicht ausschließlich aufgrund der knalligen Eloxalfarbe, sondern auch durch die variierenden Fassadenformate und den Wechsel zwischen glatten und gelochten Blechen. Die besondere technische Herausforderung bei der Oberflächenbehandlung der etwa 40 000 Quadratmeter Fassadenbleche und -profile des CNIS war es, den geplanten Farbton genau zu treffen und eine zu starke Varianz zu vermeiden. Die Farbwiedergabe kann alleine durch das zur Verfügung gestellte Grundmaterial – beispielsweise wenn es von verschiedenen Herstellern bezogen wird – stark schwanken. HD Wahl hat deswegen großen Wert auf die Detailabstimmung des Rot-Tons gelegt.

Das Ergebnis beim CNIS ist ein harmonisches, farbstabiles Rot, das die Signalwirkung des Gebäudes als weithin sichtbare Landmarke maßgeblich unterstützt.

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Bildquelle: Conné van d´Grachten/HD Wahl

Der Schlauchturm überragt den langgestreckten Gebäuderiegel und setzt mit seinen 30 Metern Bauhöhe ein Zeichen im rückwärtigen Bereich des Geländes.

Bemerkenswert ist, dass der Entwurf mit seinen vielfältigen Funktionen, Verflechtungen und seinem großen Volumen  fast eins zu eins umgesetzt wurde. Nach dem Baubeginn im Jahr 2016 konnten die Räume in diesem Jahr bezogen werden


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