Räumliche Weite am Wasser

Wohnhaus „Steg am Wasser“ von LOVE Architecture + Urbanism

Gehobener Wohnungsbau bedeutet auch immer größtmögliche Abschirmung von der Außenwelt. Normalerweise. Das in Graz und Berlin ansässige Architekturbüro LOVE Architecture + Urbanism hat in Berlin-Grünau einen gegensätzlichen Weg beschritten – und das mit großem Erfolg. Das zentrale Gestaltungselement des Wohnbauprojekts „Steg am Wasser“ ist eine hybrid genutzte Steganlage, die sowohl als Laubengang dient als auch private Freisitze bereithält. Auf der Gebäuderückseite können die „durchgesteckten“ Wohnungen aufgrund filigraner Glas-Faltwände von Solarlux vollständig geöffnet werden und sorgen so für räumliche Weite – vom sonnigen Frühstückplatz bis hinaus auf das vorbeifließende Wasser der Dahme.

Das Wohnprojekt „Steg am Wasser“ von LOVE Architecture + Urbanism wurde im September 2021 bezogen und ist Teil des neuen Wohnquartiers „52° Nord“, welches nach dem Modell der Schwammstadt („Sponge City“) in Berlin-Grünau von der BUWOG Group als Projektentwickler bis 2024 fertiggestellt wird.

Außergewöhnlich schön ist die Lage des viergeschossigen Neubaus plus Staffelgeschoss: das helle Gebäude aus Sichtbeton, Holz, Glas und Aluminium erstreckt sich entlang der Dahme, ein breiter und ruhiger Fluss, der bekannt ist für seine zahlreiche Wassersportmöglichkeiten. „An d. Dahme 3“ entstanden insgesamt 28 Eigentumswohnungen mit 1,5 bis 4 Zimmern auf 64 bis128 Quadratmetern Wohnfläche.

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Bildquelle: Daniel Sumesgutner für Solarlux GmbH

Am Ufer der Dahme entsteht in Berlin-Grünau bis 2024 das neue Wohnquartier 52° Nord. Mit dem Wohnhaus „Steg am Wasser“ beschritt die BUWOG neue architektonische Wege bei der Gestaltung der 28 Eigentumswohnungen.

Steg als sozialer Begegnungsraum

Hölzerne Boots- und Badestege sind eng mit dem Thema Wasser verknüpft. Aus diesem Grund war es für die Architekten naheliegend, den Fluss mithilfe einer 8 Meter breiten Steganlage in ihren Entwurf miteinzubeziehen und so die Basis für naturnahes Wohnen am Wasser zu schaffen. Mark Jenewein, Partner von LOVE Architecture + Urbanism, über das Konzept: „Es sollte ein bunter, dreidimensionaler Raum entstehen, auf dem die unterschiedlichsten Lebensentwürfe aufeinandertreffen und sich für kurze Zeit vermischen. Ähnlich wie auf einem belebten Schwimmsteg an einem heißen Sommertag.“

Jedes der vier Geschosse des Wohnhauses verfügt über ca. 200 Quadratmeter Stegfläche, unterteilt in halböffentliche Erschließungs-Laubengänge und privat genutzte Balkone. Da alle Stege und Balkone unterschiedlich groß sind und nie direkt übereinander liegen, wurde ein skulpturales Raumerlebnis geschaffen, das von jeder Stelle der filigranen Stegkonstruktion aus Sichtbeton, Holz und Aluminium erlebbar ist.

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Bildquelle: Daniel Sumesgutner für Solarlux GmbH

„Balkone als auf Links gedrehte Wohnzimmer“, so beschreibt Architekt Mark Jenewein sein Konzept, halböffentliche Laubengänge mit privaten Terrassendecks auf einer großen Steganlage miteinander zu kombinieren.

Nordnordost: Auf der Schattenseite des Flusses

Ein Nachteil des Baugrundstücks war jedoch die fast unmittelbare Ausrichtung nach Norden. Die üblicherweise attraktivere Südfassade verweist in das Neubaugebiet. Dieser „Schattenseite“ begegneten die Architekten mit zwei architektonischen Finessen: Zum einen entwickelten sie ein Wohnraumkonzept, bei dem sich alle Grundrisse über die gesamte Gebäudebreite von 12,50 Meter erstrecken; zum anderen wurde die vertikale Erschließung im Gebäudeinneren auf ein kleines Treppenhaus mit Aufzug reduziert. Horizontal werden die einzelnen Wohneinheiten über die kommunikativen Laubengänge entlang der Nordfassade erschlossen.

„Französische Balkone“ mit Mikrogärten

Um möglichst viel natürliches Tageslicht in die Wohnräume zu bekommen und darüber hinaus ein Gefühl von räumlicher Großzügigkeit zu erreichen, können alle Wohnungen auf der Südseite mit hohen Glas-Faltwänden vollständig geöffnet werden. Vor diesen „französischen Balkonen“ wurden Pflanztröge als Mikrogärten angebracht. Mark Jenewein über die gewünschte Rauminszenierung: „Sitze ich an der vollständig geöffneten Südfassade beim Frühstück“, erzählt er über die Idee, „kann ich dennoch das Wasser auf der Nordseite erleben. Über den gesamten Wohnraum und über meinen eigenen Steg hinweg.“

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Bildquelle: Daniel Sumesgutner für Solarlux GmbH

Die Südfassade Richtung Neubaugebiet lässt sich mithilfe großer Glas-Faltwände von Solarlux vollständig öffnen. Dies sorgt für viel natürlichen Lichteinfall, schafft räumliche Weite und erhöht die Wohnraumqualität.

Maximale Öffnungen und filigrane Rahmenansichten

Erreicht wird diese räumliche Großzügigkeit unter anderem mit dem Glas-Faltwand-System Highline aus wärmegedämmten Aluminiumverbundprofilen von Solarlux. Mit ihm können alle Wohnungen auf der Südseite in den vier Regelgeschossen barrierefrei geöffnet werden; im Staffelgeschoss ist dies sogar umlaufend möglich. Die Bauelemente lassen sich nach dem Ziehharmonika-Falt-Prinzip kinderleicht öffnen und als raumsparende Glaspakete an der Seite parken. Zwei Eigenschaften überzeugten Mark Jenewein bei der Produktwahl besonders: „Die Glas-Faltwände von Solarlux sind auch im geschlossenen Zustand ästhetisch ansprechend. Dazu sind sie auch in hohen Höhen ohne Kämpfer erhältlich.“

Die Ansichtsbreiten des wärmegedämmten Highline-Systems (Uw ≥ 0,8 W/m²K) betragen 99 Millimeter im Flügelstoß. Die maximale Flügelbreite liegt bei 3,5 Meter, die maximale Flügelbreite bei 1,1 Meter. Die Bautiefe des Glas-Faltwandsystems aus Aluminium liegt bei 84 Millimeter. Abhängig vom Einbauort sind die wärmegedämmten Bauelemente im Wohnbauprojekt in Berlin-Grünau 2,90 oder 2,72 Meter hoch und zwischen 2,20 (mit drei Falt-Elementen) und 3,60 (mit vier Falt-Elementen) breit.

Um eine einfache Reinigung der Außenflächen bei den französischen Balkon-Konstruktionen zu ermöglichen, wurden die Glas-Faltwände mit einem Reinigungsbeschlag ausgestattet. Mit ihm lassen sich die Faltelemente am Scharnier mit einem Handgriff entriegeln und die Außenseiten nach innen aufklappen und reinigen.

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Bildquelle: Daniel Sumesgutner für Solarlux GmbH

Die Glas-Faltwände Highline von Solarlux lassen sich nach dem Ziehharmonika-Falt-Prinzip kinderleicht öffnen und als raumsparende Glaspakete an der Seite parken.

Neue Wege beschreiten

Aus einem vermeintlichen Nachteil gelang es LOVE Architecture + Urbanism einen großen Erfolg zu generieren: Sie verwandelten die Nordseite eines Wohnhauses mithilfe einer Steganlage in einen kommunikativen Ort der Begegnung. Dieser wurde bereits im ersten Sommer nach dem Einzug von den Bewohner*innen gut angenommen – wie die Architekten bestätigten.

Trotz der fehlenden Privatsphäre im Außenbereich, zumindest in den Regelgeschossen, ging das – für die Wohnungswirtschaft ungewöhnliche Konzept – auch für die BUWOG Bauträger GmbH als Bauherr auf: Sobald die Steganlage in ihren Grundzügen auf der Baustelle stand, konnten alle 28 Eigentumswohnungen im Handumdrehen verkauft werden.


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