VELUX Architekten-Wettbewerb 2020

Amunt Martenson gewinnt Velux Architekten-Wettbewerb 2020

Fünfköpfige Fachjury wählt zudem Brückner & Brückner Architekten auf Platz zwei vor Christine Reck Architekten auf dem dritten Platz.

Die Gewinner des zwölften Velux Architekten-Wettbewerbs stehen fest. Über den ersten Platz kann sich der Aachener Björn Martenson mit seinem Projekt ‚Ein Dachraum‘ freuen. Er schuf in einem über 50 Jahre alten Reihenhaus einen neuen hellen Wohnbereich mit Werkstatt- und Chalet-Anmutung. Platz zwei vergab die Fachjury unter dem Vorsitz von Helmut Dietrich von Dietrich I Untertrifaller Architekten an das Projekt ‚Zusammenspiel | Vom Kloster zur Musikakademie‘. Brückner & Brückner Architekten aus Würzburg beeindruckten dabei insbesondere mit zwei Übungsräumen im Dachgeschoss, die sie mit modularen Oberlichtern nach oben öffneten. Der dritte Platz geht nach Biberach an Christine Reck Architekten für ‚Haus Mühlhäuser‘, den Neubau eines Einfamilienhauses. Bemerkenswert sind hier die zweigeschossigen, teils unkonventionell geschnittenen Lufträume, die Zusammenhänge über die Ebenen hinweg schaffen und Dachfenster, die Tageslicht tief ins Haus holen, ohne Einblicke zuzulassen.

Bildquelle: Björn Martenson

Um dem Wohnkonzept einer jungen Familie zu entsprechen, wurde das Reihenhaus aus den 60er Jahren einem Refurbishment unterzogen und das Dachgeschoss räumlich integriert. Ein Loch in der obersten Geschoßdecke schafft die Verbindung zum ursprünglichen Wohnbereich des Hauses. So entsteht ein heller Raum mit Werkstatt- und Chaletanmutung. Funktionale Einbauten gliedern die Gesamtfläche. Die unverkleideten Wellstegträger unterstreichen den rustikalen und zeltähnlichen Charakter. Um das neu entstandene Volumen räumlich voll auszunutzen, wird der Dachaufbau auf die bestehende Konstruktion aufgesetzt.

Die drei Sieger des Velux Architekten-Wettbewerbs können sich über insgesamt 12.000 Euro Preisgeld freuen. Zudem vergab die Jury eine Anerkennung an AFF Architekten und Stephan Hahn, Architekt und Zimmerer aus Berlin, für das Projekt ‚Haus Lindetal‘, die der Dachfensterhersteller mit zusätzlichen 1.000 Euro honorierte. Der Neubau überzeugte durch die reduzierte und doch spannungsvolle Materialpalette, die handwerklich perfekte Ausführung und das wohlüberlegte Spiel mit Proportion, Symmetrie und Asymmetrie. Die Preisträger wählte die Jury aus einer zuvor bestimmten Shortlist mit sechs Finalisten. Zu diesen zählten auch Frey Architekten aus Stuttgart mit dem Umbauprojekt ‚Wohnen am alten Weinberg‘ sowie Heilergeiger Architekten und Stadtplaner aus Kempten mit dem Erweiterungsbau ‚Kita Karoline Goldhofer‘.

Bildquelle: Dieter Leistner

Durch Wandöffnungen und ein gläsernes Dach ist im denkmalgeschützten Kloster Altstadt ein lebendiger, offener und heller Konzertsaal entstanden - kommunikativ und inspirierend. Es ist ein multifunktionaler, akustisch optimierter sowie verschattbarer Raum für Konzerte, der sich auch für Konferenzen, Tagungen und Essen eignet. Im Dachgeschoss sind zwei weitere Übungsräume untergebracht. Modulare Oberlichter öffnen die Räume nach oben: in einem wird dadurch der historische Dachstuhl sichtbar und inszeniert, der zweite Raum hingegen ist das zeitgenössische Gegenstück.

Die Jury setzte sich zusammen aus den vier Architekten Helmut Dietrich von Dietrich I Untertrifaller Architekten, Martin Murphy von Störmer Murphy and Partners GbR, der Gewinnerin des Velux Architekten-Wettbewerbs 2019 Helga Blocksdorf von Helga Blocksdorf / Architektur und Julia Brick von Velux Deutschland sowie dem stellvertretenden Chefredakteur Jakob Schoof von der Architekturfachzeitschrift DETAIL. Bei ihrem Entscheidungsprozess legte die Fachjury insbesondere Wert auf den architektonischen Gesamteindruck sowie die Ausführungsqualität. Über die Originalität der Lichtlösung hinaus beurteilte sie auch die gestalterische und fachliche Integration von Velux Produkten im Projekt. DETAIL wird die Preisträger und Nominierten in einer Dokumentationsbroschüre, die der Architekturfachzeitschrift beigelegt wird, sowie auf ihrer Webseite präsentieren.

Bildquelle: Martin Duckek

Das Innere des Einfamilienhauses Mühlhäuser in Biberach an der Riss bildet einen eigenständigen Kern aus. Über zwei Geschosse ist der autarke Raum von Lufträumen umgeben. Um einen zentralen Wohn-Essbereich organisiert, wird der Raum im Raum von den versorgenden Elementen und von den Treppenläufen entlang den Fassaden eingefasst. Die Fensterflächen reagieren auf die Außenumgebung und die eng gesetzten öffentlichen Planungsvorgaben: Sie bieten Schutz vor ungewollten Einblicken und gleichzeitig maximale Offenheit und Transparenz.

Mit dem Velux Architekten-Wettbewerb zeichnet der Dachfensterhersteller seit 2005 Architekten aus, die durch den bewussten Umgang mit den natürlichen Elementen Licht und Luft und dem innovativen Einsatz der Velux Produkte die Lebens- und Raumqualität der Menschen in ihrem Wohn- und Arbeitsumfeld verbessern.


 
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