Hochmoderne Reinraumtechnologie
Fresenius Kabi setzt erneut auf ArmaFlex Ultima
Der Schutz vor Kontamination von medizinischen Produkten und die Einhaltung konstanter Umgebungsbedingungen sind in der pharmazeutischen Industrie unerlässlich. Wie bereits bei der Erweiterung seines portugiesischen Werks im Jahr 2016 vertraute Fresenius Kabi auch in seiner neuen Produktionsanlage auf raucharme Dämmstoffe von Armacell. Das auf der patentierten ArmaPrene® Technologie basierende ArmaFlex Ultima entwickelt im Brandfall 10-mal weniger Rauch als ein Standard-Elastomerprodukt und ist damit eine der sichersten Lösungen für kältetechnische Anlagen.
Expansion einer hochmodernen Produktionsstätte
Fresenius Kabi hat seinen portugiesischen Standort um eine weitere Produktionsanlage ergänzt
Fresenius Kabi ist ein international agierendes Unternehmen im Gesundheitssektor und spezialisiert auf die Entwicklung und Bereitstellung von Medikamenten, Medizintechnik für Infusions- und Transfusionsanwendungen sowie klinische Ernährung. Die portugiesische Tochtergesellschaft Labesfal S.A. mit Sitz in Santiago de Besteiros zählt zu den fünf größten portugiesischen Generikaherstellern. Hier werden Kapseln, Tabletten und flüssige Arzneimittel sowie sterile pharmazeutische Pulver gefertigt. Das Betriebsgelände erstreckt sich auf fast 100.000 m² und beherbergt neben Gebäuden mit eigenständigen Produktionsbereichen auch Logistik- und Lagerflächen. Zusätzlich sind auf dem Areal Gebäude für Qualitätskontrollen und administrative Tätigkeiten angesiedelt.
Im Jahr 2016 investierte das Unternehmen in eine neue Penicillin-Produktionsanlage und baute seinen Industriekomplex 2021 mit einer neuen, 6.000 m² großen Mischanlage zur Herstellung von parenteraler Ernährung weiter aus. Diese neue Anlage ist auf eine Reihe von Verfahren zur Herstellung von Ernährungsrezepturen für pädiatrische und erwachsene Patienten ausgelegt.
GMP sichert die Produktion in der Pharmaindustrie
In der pharmazeutischen Industrie gelten sehr hohe Anforderungen an die eingesetzten Dämmstoffe
In der pharmazeutischen Industrie besitzt die Qualitätssicherung höchste Priorität, da Qualitätsabweichungen direkte Auswirkungen auf die Gesundheit der Patienten haben können. Eine hohe Produktqualität wird durch die strikte Einhaltung der aktuellen GMP-Standards (current Good Manufacturing Practice, „gute Herstellungspraxis“) gewährleistet. Diese Standards legen Richtlinien für die Qualitätssicherung der Produktionsabläufe und -umgebung bei der Herstellung von Arzneimitteln fest. Ein Qualitätsmanagementsystem, das den GMP-Richtlinien entspricht, gewährleistet die Erfüllung der verbindlichen Anforderungen nationaler und internationaler Gesundheitsbehörden. Am Standort Labesfal stehen die erforderlichen Einrichtungen, wie beispielsweise Klimakammern, zur Verfügung, um normgerechte Stabilitätsstudien durchzuführen. Eines der Kernziele der GMP-Regeln ist das Vermeiden jeglicher Art von Kontamination in der Produktion. Das gilt auch für die Materialauswahl bei der Konstruktion neuer Betriebsanlagen.
Reinraumtechnologie
Alle Luftkanäle wurden mit dem raucharmen ArmaFlex Ultima gedämmt
Das Bauprojekt wurde nach den neuesten und höchsten europäischen Qualitätsstandards und unter Einsatz modernster Technologien geplant und umgesetzt. Die spezifischen und komplexen Anforderungen, die mit dem Herstellungsprozess verbunden sind, wie Sterilität, Beseitigung potenzieller Verunreinigungen, physikalisch-chemische Kompatibilität und Stabilität, erfordern den Einsatz von Spitzentechnologien, die alle relevanten gesetzlichen Anforderungen der Behörden erfüllt. Die Reinraumtechnik sorgt für gleichbleibend saubere Umgebungsbedingungen durch gefilterte Luft. Eine Schlüsselmaßnahme zur Minimierung der Partikelkontamination ist dabei die Erzeugung eines laminaren, partikelfreien Luftstroms. Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Druck müssen ständig auf einem konstanten Niveau gehalten werden.
Enormer Kältebedarf
Mit Außentemperaturen von bis zu 33 °C im Sommer und einer relativen Luftfeuchtigkeit von bis zu 80 Prozent im Winter hat das Labesfal-Werk einen erheblichen Klimatisierungsbedarf. Riesige Kühlaggregate mit einer Kälteleistung von 600 kW versorgen die neue Anlage mit gekühlter Luft. Wie bereits bei der Werkserweiterung im Jahr 2016 vertraute Labesfal zur Dämmung der Anlagen erneut auf ArmaFlex Ultima. Das Ingenieurbüro Indus Ingenieria y Arquitectura (Barcelona) schrieb das Premiummaterial für die Dämmung von Klimakanälen und Kälteanlagen aus.
Faser- und staubfreie Isolierung für eine hygienische Produktion
Flowboxen, die eine Versorgung der Produktion mit partikelfreier Luft gewährleisten, wurden ebenfalls mit ArmaFlex Ultima isoliert
Um jede Art von Verunreinigung zu vermeiden, die sich negativ auf das Endprodukt auswirken könnte, müssen Dämmstoffe in Reinraumumgebungen staub- und faserfrei sein. Staub und Fasern können nicht nur die sterile Produktion gefährden, zusammen mit Feuchtigkeit bilden sie auch einen idealen Nährboden für das Wachstum von Bakterien und Schimmel. Flexible elastomere Dämmstoffe besehen aus einem geschlossenzelligen, homogenen Material mit glatter Oberfläche. Die geschlossene Mikrozell-Struktur sichert einen hohen, im Material “eingebauten“ Wasserdampfdiffusionswiderstand und eine hohe Resistenz gegenüber Feuchtigkeitsaufnahme aus der umgebenden Luft. Diese homogene, dreidimensional vernetzte Struktur verhindert die Kontamination der Luft mit Dämmstoffpartikeln, Fasern, Staub, Mikroben und sonstigen Elementen, die zur Luftverschmutzung beitragen können. Die glatte Oberfläche lässt sich leicht staubfrei und sauber halten. Sie bildet ein ungleich lebensunfreundlicheres Umfeld für Mikroben als offenzellige und faserige Dämmstoffe. ArmaFlex Produkte verfügen über einen passiven Schutz gegen Mikroorganismen, weil sich Erreger nur schwer auf der glatten und nicht-porösen Oberfläche des Werkstoffs festsetzen können, wo sie nicht die für ihr Wachstum erforderlichen Nährstoffe finden. Der geschlossenzellige Dämmstoff mit einem hohen Wasserdampfdiffusionswiderstand schützt technische Anlagen langfristig sicher vor Tauwasserbildung.
Größte Gefahrenquelle ist beim Brand der Rauch
Höhere Brandsicherheit mit ArmaFlex Ultima
Neben der Materialbeschaffenheit ist in Reinraumumgebungen auch das Brandverhalten der eingesetzten Baustoffe entscheidend. Eines der größten Risiken in der Pharmaindustrie sind Brände oder Explosionen und die daraus resultierende Rauchkontamination von Produktionsbereichen, insbesondere von Reinräumen. Im Falle eines Brandes entstehen bei starker Rauchbildung Rußpartikel und andere Rückstände, die sich auf den Anlagen und der gesamten Einrichtung absetzen. Diese Brandrückstände müssen zunächst fachgerecht beseitigt werden, bevor der eigentliche Brandschaden behoben werden kann. Die nachfolgende Qualifizierung und Validierung der Anlagen könnten selbst bei einem kleinen Brand zu erheblichen Betriebsunterbrechungen von mehreren Monaten führen. Das ist für ein Pharmaunternehmen in Zeiten von Just-in-Time-Produktion fatal. Medizinische Produkte dürfen nur an zertifizierten Produktionsanlagen hergestellt werden und die Einrichtungen benötigen die Zulassung einer nationalen Aufsichtsbehörde. Eine Neuzertifizierung nach einem Brand in Produktionsbereichen ist ein langwieriges Verfahren.
Die Bedeutung von Brandrauch und Brandfolgeprodukten werden vielfach unterschätzt. Im Brandfall stellt der Rauch für Menschen die größte Gefahr dar, da er eine schnelle und sichere Evakuierung erschwert. Zudem entstehen durch den Rauch Brandfolgeprodukte mit korrosiv wirkenden Eigenschaften, die Gebäude, Anlagen und Inventar erheblich beschädigen können. Die Kontamination kann Sanierungskosten nach sich ziehen, die den finanziellen Schaden der primären Brandschäden weit übersteigen. Von den Folgekosten durch Betriebsausfälle ganz zu schweigen. Fast die Hälfte der von einem Brand betroffenen Unternehmen werden zeitnah insolvent.
Höhere Brandsicherheit mit ArmaFlex Ultima
Bei der Auswahl von Baustoffen ist daher neben dem Brandverhalten die Rauchentwicklung ganz entscheidend. Basierend auf der patentierten ArmaPrene™ Technologie ist ArmaFlex Ultima der erste flexible technische Dämmstoff mit der Brandklasse BL-s1,d0. Die ArmaPrene-Technologie bietet den höchsten Brandschutz-Standard im Bereich flexibler Dämmstoffe. Standard-Elastomerprodukte mit bromierten Flammschutzmitteln hemmen im Brandfall zwar effektiv die Entflammbarkeit, sie neigen jedoch zu einer starken Rauchentwicklung. Die ArmaPrene-Technologie löst diesen Konflikt: Durch die Entwicklung von intrinsisch flammwidrigen Polymeren und den Einsatz ablativer Schutzadditive kann auf die Zugabe von bromierten Flammschutzmitteln vollständig verzichtet werden. ArmaFlex Ultima weist eine 10-mal geringere Rauchentwicklung auf als ein Standard-Elastomerprodukt.
Gemäß der portugiesischen Bauvorschriften zum Brandschutz in Gebäuden (Decreto-Lei n.º 220/2008 - Segurança Contra Incêndio em Edifícios) müssen Wärmedämmstoffe, die auf Luftverteilungskanälen installiert werden, mindestens die Brandklasse BL-s2,d0 erreichen. Als BL-s1,d0 klassifiziertes Produkt erfüllt ArmaFlex Ultima die Anforderungen nicht nur, sondern übertrifft sie sogar.
Einfache Installation
Insgesamt wurden 3.800 m² ArmaFlex Ultima Platten installiert
Alle Luftkanäle und weitere Anlagenteile wurden im neuen Labesfal-Werk mit ArmaFlex Ultima gedämmt. Um die Entstehung von Tauwasser und Energieverlusten zu vermeiden, wurden die Kaltzuluftkanäle mit 32 mm dicken Platten geschützt. Auf den Warmabluftkanälen wurden ArmaFlex Ultima Platten in einer Stärke von 19 mm eingesetzt. Insgesamt verarbeitete das Dämmstoffunternehmen Martins Oliveira 3.800 m² ArmaFlex Ultima Platten. Während runde Kanäle mit Standardplatten gedämmt und mit dem ArmaFlex Ultima 700 Kleber aufgebracht wurden, setzte Martins Oliveira bei rechteckigen Kanälen selbstklebende Platten ein, um die Menge des Klebers zu reduzieren und die Installation zu beschleunigen. Die Dämmstoffe und der ArmaFlex Ultima 700 Klebstoff wurden von Distriplac Portugal - Comércio de Isolamentos geliefert. Die Anlage wurde im Jahr 2022 eingeweiht.
Basilio Oliveira, Eigentümer und Geschäftsführer von Martins Oliveira, Lda (Portugal)
„Die wesentlichen Anforderungen für die technische Dämmung waren beim Labesfal-Projekt ein gutes Brandverhalten und die Abwesenheit von Fasern. In dieser Reinraumumgebung sind Fasern ein No-Go, da freie Partikel die Luft verunreinigen könnten. Daher fiel die Wahl auf ArmaFlex Ultima, das die Anforderungen in vollem Umfang erfüllte. Das geschlossenzellige Material setzt weder Staub noch Fasern frei und verfügt über einen hohen Wasserdampfdiffusionswiderstand, um einen langfristig sicheren Tauwasserschutz zu gewährleisten und Energieverluste zu vermeiden. Darüber hinaus ist es hochflexibel und leicht zu installieren.“
Sortimentsergänzung um B-s1,d0 Dämmstoffplatten
ArmaFlex Ultima C
Die neuen vorbeschichteten ArmaFlex Ultima C Dämmstoffplatten erfüllen die höchste Brandschutzklassifizierung für flexible technische Dämmstoffe. Die B-s1,d0 klassifizierten Platten sind für die Dämmung von Luftkanälen, großen Rohrdurchmessern, Behältern und Tanks konzipiert, bei denen ein verbessertes Brandverhalten erforderlich ist. Die Platten bieten ein hohes Maß an Schutz vor mechanischen Beanspruchungen und sind leicht zu reinigen. Die Beschichtung dient zugleich als Dampfsperre, wodurch ein noch sichereres System zur Vermeidung von Tauwasserbildung und Energieverlusten geschaffen wird.